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20.03.2010

Reisen könnte so schön sein...

Reisen könnte so schön sein,
würde es da nicht immer wieder Herrschaften geben, die sich für etwas Gewöhnliches halten, sich dann in den Wirtshäusern auch noch so benehmen müssen.
Keiner der Anwesenden wird gefragt, immer wieder wird das Gewöhnliche aufgedrängt, sei es durch fletiges Benehmen, durch ununterbrochenes Flüstern oder durch antiquarische Bemerkungen, die so verstaubt sind, dass bei jeder flegenhaften Bewegung der Dreck aufgewirbelt wird.
Besonders Weibsbilder, schön wie der Frühling und wirklich eine Augeweide für jeden anwesenden Kerl, versuchen ihre Gewöhnlichkeit zu präsentieren, weil sie der Meinung sind, anwesende Männlichkeiten finden sie unwiderstehlich.
Die Herren der Schöpfung als bedauernswertes Wesen erschrecken sich teilweise so heftig, dass der kleinste Luftzug sie aus dem Wirtshaus zieht, sie auf Nimmerwiedersehen verschwinden, unerfüllt ihrer Träume von der Gewöhnlichkeit.
Und dann gibt es auch noch die Edlen, die gerne der Gewöhnlichkeit eine Lehre erteilen, sich noch unter deren Niveau begeben, um sie merken zu lassen, wir sind die Gewöhnlichsten in diesen Wirtshäusern.
Sie verunklimpfen die anwesenden Gäste mit ihren edlen Worten, versuchen in Tiersprache zu antworten, reissen Gespräche an sich, welche ihr Tierhirn kaum fassen kann, die sie vollkommen überfordern und diese dann doch wieder zu etwas Gewöhnlichem schrumpfen lassen.
Dann wird das Reisen doch wieder interessant.

Von Genoveva

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