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06.03.2010

Abenteuer eines kurzbeinigen Österreichers im bayrischen Ausland



Abenteuer eines kurzbeinigen Österreichers im bayrischen Ausland

-Memoiren eines Hundes-



Ich, Fritz von Schlappohr-Krummbein, wurde in St.Pölten geboren, wuchs dort nicht sonderlich groß auf und beschloss in meinen besten Jahren auszuwandern um auch bayrische Bäume anzupi ehm zu markieren.

Ich suchte mir an einem schönen Januarmorgen ein tumbes, kleines, dürres Weib, das ich dann über mehrere Tage beobachtete um sicherzustellen das sie zu mir passt. Sie war ärmlich gekleidet, hatte aber immer einen wohlriechenden Schinken bei sich und geräucherte Würstchen. Im allgemeinen war ihr Geruch für mich faszinierend, eine Mischung aus Feldarbeit, Schwein, Räucherkammer und Wald. Ganz so tumb war sie nicht da sie nach drei Tagen meine Observierung entdeckte und wir uns ab da gegenseitig beäugten. Da sie ja nun eh schon wusste das ich ihr folge beschloss ich es weniger umständlich zu machen und schlief ab da immer neben ihr und dem Schinken. Eines Tages beschloss sie dann St. Pölten zu verlassen, in Begleitung einer anderen Frau, die ständig Lebendfutter mit sich schleppte und es sogar nachzüchtete und mit zwei furchtbar kindischen und agilen Kollegen von mir, einem Herren mit Adler und Hund und noch einigen wechselnden anderen Zweibeinern, einen hat meine Vilya sogar geküsst, so nen Alten Zausel der uns bis Linz begleitete. Vilya ging mit mir in Linz zu einem Kloster und lieferte dort einen gewissen Bit ein. Abends saßen wir dann noch alle zusammen im Wirtshaus und verabschiedeten uns. Dorie konnte sich nur schwerlich von ihrer Tante Bella trennen. Mit deren sehr ruhiger Schleiereule ich noch heute Kontakt halte, eine sehr distinguierte Dame.


Mit Entsetzen stellte ich einen Tag nach Linz fest, das die ganzen Zweibeiner den falschen Weg einschlugen und in die Steiermark wanderten. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie sauer ich war. Nachts versuchte ich Vilya, so heißt die Dame mir den Namen Fritz gab, durch vehementes „auf-ihrem-Rücken-herumtreten“ dazu zu bewegen umzukehren, meist schlief ich nach 3 Minuten Arbeit ein. Sie ist echt schwer zu überzeugen. In Bruck war wieder große Wiedersehensfreude angesagt. Ich freute mich nicht. Ich kannte die Dame nicht, noch nicht. Sie hieß wie eine Blume und roch auch so fein, Hyazinta, sie hatte immer ein Lächeln für mich.


Wir erreichten einen Ort Namens Marburg, Vilya wurde ganz unruhig, sie badete sich und roch nicht mehr so gut, als sie auch noch ihre Kleider wusch wurde ich mehr als stutzig. Zum Glück war noch der Beutel mit dem Schinken da. Sie kaufte mir eine Leine und band mich an. Welch eine Frechheit. Dann zog sie mich hüpfend durch den Ort und sang furchtbar gut irgendwas von Liebe, ich sang mit. Marburg ist voller Kunstbanausen, überall wurden wir erst ausgelacht und dann verjagt. Sie zerrte mich in ein Wirtshaus und sprang dort einem Kerl jauchzend auf den Schoss der richtig gut roch, Schwein und sonst nix. Mein Mayer. Leider nahm sie seinen Schoß den ganzen Abend in Beschlag, und auch nachts konnte ich mich bei der winterlichen Kälte nur schwer zwischen den beiden drappieren.


Dorie und Wodin verliesen uns am nächsten Tag und so wurde ich erster Hund im Leben meiner beiden. Wenige Tage danach verliesen auch wir Marburg, Mayer und ich freuten uns um die Wette auf die Schweine und die Räucherkammer, Vilya war unserer Männerfreundschaft meist nur im Weg. Plötzlich wurden beide traurig, kurz vor Linz begann unsere Reisegruppe auch deutlich schneller zu werden, die beiden trugen mich abwechselnd und sprachen kaum mehr miteinander. Auch die anderen, Chibalein und Peter, wurden stiller. Die beiden sind in der Armee wie Mayer auch. Peter ist sogar der Chef, wir waren übrigens per du, das gestattete ich ihm.

In meinem Zuhause angekommen stritten sich Vilya und Mayer sogar, versöhnten sich und am nächsten Tag war Mayer wieder weg. Sie hat ihn verjagt, diese Hexe. Drei Tage lang legte ich mich bei jeder Fütterung der Schweine in deren Misthaufen, sie musste mich immer wieder baden und ich strafte sie auch drei Tage lang mit meiner schlechten Laune.


Ich lebe mich nun langsam ein in Passau, Vilya ist traurig, das hat sie auch nicht besser verdient, es gibt jeden Tag für mich Pansen und ich habe eine neue Freundin, mit der ich ganz oft ausgehe. Sie hat ein Wirtshaus und ich denke ich kann mir in Zukunft jeden Tag die fleischlichen Reste bei Jeanne abholen. Sie ist ja ganz verrückt nach mir, verständlicherweise.

So das wars erstmal

Euer Fritz von und zu.


Autor: Vilya_von_dunkelmoor

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